Dendrochronologie und Archäoastronomie

Karl-Heinz Lewin


Dendrochronologie

Das Ehepaar Petra Ossowski Larsson & Lars-Åke Larsson betreibt in Schweden die Softwarefirma Cybis Elektronik & Data AB. Nebenbei engagieren sich die beiden in der Heimatforschung und kamen über das Problem, das exakte Baujahr einiger Holzhäuser in den Stockholmer Schären zu ermitteln, auf die Dendrochronologie. Das Problem liegt hierbei darin, einzelne Baumstämme untereinander oder mit aus vielen Baumstämmen gewonnenen Mittelwertkurven zu synchronisieren, wobei individuell unterschiedliche Wachstumsbedingungen der Bäume zu berücksichtigen sind. Zur Bewältigung dieser aufwändigen Aufgabe entwickelte Larsson seine Programme CDendro, das die ermittelten Daten mit mehreren anerkannten statistischen Verfahren analysiert und vergleicht und ‚passende‘ Synchronisationspunkte zu ermitteln hilft [cdendro], und CooRecorder, das aus den mit einem Flachbettscanner eingescannten oder fotografierten Bildern von Baumschnitten die Ringbreiten halbautomatisch misst und in einem Dateiformat abspeichert, das von CDendro weiter verarbeitet werden kann [ebd.]. Die Programme werden an Dendro­chronologen und andere Interessenten vermarktet.

Aus möglichst vielen ‚Proben‘, also einzelnen Baumstämmen von jeweils derselben Art und aus derselben Gegend, von denen jeder einzelne mindestens 100 Jahresringe aufweisen sollte, lässt sich eine Referenzchronologie aufbauen. Ältere Bäume werden eingefügt, wenn sie möglichst lange und möglichst viele Überlappungen mit der schon vorhandenen Mess-Serie haben und genau einen signifikanten Synchronisationspunkt mit dieser, der zur Sicherheit mit mehreren statistischen Verfahren ermittelt wird, aufweisen. Eine wichtige Rolle bei der Synchronisierung (im Englischen in diesem Zusammenhang „cross-dating“ genannt) von Proben oder Chronologien miteinander spielt der sogenannte T-Wert [wiki → t-Test]. Der T-Wert sollte hier möglichst größer sein als 6, da kleinere T-Werte zu mehreren und daher nicht eindeutigen signifikanten Synchronlagen führen können und häufig führen [OL 2013a]. Larssons sammelten Baumproben und erstellten ihre eigene Referenzchronologie und konnten nun Holzhäuser datieren. Gleichzeitig wurde hierbei ihre Software getestet und verbessert.

Nachdem die Larssons Zugriff auf die Rohdaten einer mehr als 7.600 Jahre langen und mit über 1.500 Probenbäumen stark bestückten finnischen Kiefernchronologie bekamen, die ausgehend von aktuell gefällten Bäumen über Bäume aus Seen und Sümpfen zusammengestellt worden war, konnten sie die Korrektheit der veröffentlichten Daten dieser Chronologie mit ihrer Software bestätigen. Sie konnten auch demonstrieren, dass die 1.800 Jahre lange westdänische Eichenchronologie, datiert 1986, genau in diesem Jahr eine signifikante Synchronlage mit der finnischen Kiefernchronologie zeigte [OL 2013b]. Voraussetzung für eine überregionale Synchronisation zwischen Chronologien aus verschiedenen Baumarten ist, dass sie jeweils aus mehreren hundert einzelnen Mess-Serien bestehen, und dass man eine eindeutige signifikante Synchronlage finden kann [OL 2013a].


Dendrochronologie und Phantomzeit

»Ungefähr zu dieser Zeit«, schrieb Ossowski-Larsson, »hörte ich von Illigs Hypothesen auf einer Reise von Hamburg nach Dänemark (Illig ist in Schweden nie diskutiert worden). Ich las auf dem Internet nach und bestellte dann seine Bücher. Vollkommen wahnsinnige Idee, aber zwei Dinge fingen mein Interesse: die Singularität der Pfalzkapelle und die um drei Tage zu kurze Kalenderreform. Die These von den erfundenen Jahren müßte mit Dendrochronologie widerlegt oder bestätigt werden können.« [OL 2013c]

Mit ihrer Software hatten Larssons das Werkzeug, diese Aufgabe anzugehen. Sie begannen mit der irischen Eichenchronologie, nachdem die Queen’s University Belfast (QUB) 2010 im Ergebnis eines Rechtsstreites um die Informationsfreiheit gezwungen war, die Rohdaten für ihre 7.000 Jahre lange irisch-englische Eichenchronologie öffentlich zugänglich zu machen. Larssons wählten nur irische Proben und darunter nur solche mit mehr als 100 Jahresringen und sortierten die Daten nach Fundorten, wählten einen als Ausgangspunkt und begannen, daraus eine Chronologie aufzubauen. Nach zwei Monaten Arbeit, mit Unterstützung durch ihren Sohn Hans-Petter, hatten sie drei gesicherte Teilchronologien erzeugt, die sie BelfastAD, LateBC und BelfastLong nannten und die fast genau mit den von Michael Bailllie von der QUB identifizierten Teilchronologien überein stimmten. BelfastAD ging von lebenden Bäumen aus und überspannt den Zeitraum von 2006 zurück bis 25 CE (Common Era, also unserer Zeitrechnung, u.Z.), BelfastLong und LateBC wurden von Baillie nach Kreuzdatierungen mit englischen Eichenfunden in die Jahre 5452 bis 837 BCE (Before CE, v.u.Z.) und 1155 bis 69 BCE datiert. Diese beiden Teilchronologien „schwimmen“ [OL 2013d].

BelfastLong selbst enthält auch eine Lücke von 75 Jahren um 2450 BCE. Diese Lücke wurde mit Daten aus einer englischen Eichensammlung aus einem Torfmoor bei Croston (1442 Jahre mit großen Überlappungen auf beiden Seiten, Korrelationskoeffizient cc 0.33, T-Testwert (TT) 12.9) sicher überbrückt. Aber obwohl BelfastLong und LateBC sich um 318 Jahre überlappen, passten sie schlecht zusammen (cc 0.17, TT 3.0). Später identifizierten Larssons eine englische Probensammlung aus Swan Carr, die die Überlappung herstellt, gut zu LateBC passt (cc 0.30, TT 8.0), aber nicht zu BelfastLong. Ohne diese Kollektion passen BelfastLong und LateBC bei einer Überlappung von 108 Jahren gar nicht zusammen (cc 0.10, TT 1.0). Auch Versuche, mit Daten von neueren Baumfunden die Lücke zu überbrücken, gelangen nur zu einer Seite hin [belfast].

Wichtiger in unserem Zusammenhang ist die Lücke zwischen LateBC und BelfastAD. Baillie überbrückte diese Lücke mit römischen Hölzern aus Carlisle (Nordengland) und Southwark, aus der römischen Werft bei Londinium. Southwark passt laut Baillie gut zu Teeshan in BelfastAD, mit 250 Jahren Überlappung und TT=6.5, aber sowohl Carlisle als auch Southwark zeigen nur eine schwache Anbindung zu den LateBC-Fundorten wie auch untereinander mit T-Werten um die 4 (s. Abb. 1). Larssons erhielten die Rohdaten von Cathy Tyers, Sheffield University / English Heritage, und fanden heraus: Carlisle passt nicht zu BelfastAD, und Southwark passt, anders als von Baillie dargestellt, gut zu SouthEnglishRoman und damit zu LateBC, aber nicht zu BelfastAD [belfast]! Robert M. Porter benutzt diesen Befund der Larssons in zwei Artikeln, in einem Tagungsband [2015a, 228] und in einem Artikel in der Zeitschrift der englischen SIS [2015b, 5], um auf Probleme der Dendrochronologie hinzuweisen, und bezeichnet Baillies Lösung als „far from certain“ („weit ab von gewiss“). Wie konnte dann so genau datiert werden? Ossowski Larsson zitiert dazu einen Bericht der QUB aus dem Jahre 1983, in dem auf „Wiggle-Matching“ mit den Borstenkieferdaten von Suess von 1978 und damit auf 14C-Vordatierung verwiesen wird [OL 2013d].

Zur Auswertung der Westdeutschen Eichenchronologie von Ernst Hollstein (Trier) digitalisierte Larsson Hollsteins Jahrringtafeln und prüfte sie auf interne Konsistenz, mit Ausnahme einiger weniger Proben, die dann nicht in die Sammlung aufgenommen wurden, mit positivem Ergebnis. Hollsteins Chronologie hat zwei von ihm beschriebene, durch fehlende Hölzer bedingte, Schwachstellen oder Lücken: die „Völkerwanderungslücke“ um das 4. Jh. herum und die „Karolingerlücke“ um das 8. Jh. herum (s. Abb. 2). Wegen der guten Kreuzkorrelation mit südenglischen Chronologien kann die „Karolingerlücke“ durch diese überbrückt werden. Simultan zur Völkerwanderungslücke haben aber die englischen Chronologien ebenfalls Lücken. Ergebnis der Untersuchungen der Larssons war, dass Hollsteins Chronologie von 410 CE bis 1974 stimmig ist; ebenfalls sei seine römische Chronologie von 546 BC bis 250 AD sicher – hier mit anderen Ären (Anno Domini und Before Christ) versehen, weil sie „schwimmt“ und nicht an die spätere Chronologie anschließt. Im Zeitraum von 250 bis 336 AD vermuten sie einen Fehler in den Daten, können diesen aber ohne Rohdaten nicht analysieren [OL 2013d; hollstein]. Leider weigern sich die deutschen Institute, ihre Rohdaten heraus zu geben.


Abb. 1: Die „Brücke“ von LateBC (Fundorte Garry Bog 2, Dorsey Extended, Corlea) zu BelfastAD (Fundort Teeshan) über Carlisle (Nordengland) und Southwark (London) mit den von M. Baillie angegebenen T-Werten [belfast, diagram1; Original aus Baillie,40, Fig. 2.5]


Abb. 2: Zeitliche Belegdichte der Mitteleuropäischen Eichenchronologie [hollstein → Merging Hollstein curves; Original aus Hollstein, hier mit Larssons Kennzeichnungen der Lücken]


Die Süddeutsche Eichenchronologie von Bernd Becker ist nur als Mittelwertkurve zugänglich. Sie „kreuzkorreliert direkt mit der Hollstein-Chrono­logie und den südenglischen Chronologien“ [OL 2013d; hollstein → Retrieving some Becker data]. Sie weist an denselben Stellen Lücken auf. Die Rohdaten werden auch hier geheim gehalten. Einige wenige Sammlungen lokaler Daten gelang­ten über ein Leck ins Internet und wurden von den Larssons ausgewertet. Auch Daten niederländischer und französischer Dendrolabore, soweit sie zugänglich waren, wurden untersucht, und es zeigte sich jedesmal, dass die Daten von römerzeitlichen Hölzern untereinander synchronisierbar waren, aber keinen Anschluss an die bis in das Frühmittelalter zurückreichenden und bis in die Gegenwart durchgehenden Chronologien fanden [ebd.].


Der dendrochronologische Zeitensprung

Im Jahr 2010 verglichen die Larssons Teilchronologien aus Hollsteins Samm­lung miteinander und fanden eine hoch signifikante Übereinstimmung (mit T zwischen 5.8 und 7.8) von Hollstein-Daten für die Jahre 401 bis 543 CE mit denen von Hollstein-Daten von 194 bis 336 AD. Hier scheint sich ein ‚Zeitensprung‘ von 207 Jahren zu offenbaren – oder aber ein gravierender Fehler in Hollsteins Daten! [OL 2013d] Die Ergebnisse wurden am 21. 09. 2010 ins Internet gestellt [hollstein → A very ambiguous match!!!].

Nun konstruierten sie aus den ihnen vorliegenden nordwesteuropäischen römerzeitlichen Eichenchronologien einschließlich der dazu ‚passenden‘ LateBC-Sammlung eine zusammenhängende Chronologie, die fast 1.500 Jahre von 1155 BC bis 328 AD reichte, und verglichen diese mit der finnischen Kiefernchronologie. Sie passten am konventionell erwarteten Zeitpunkt 328 CE und in den Jahren darum herum überhaupt nicht zusammen. Stattdessen fand sich eine mathematisch signifikante Synchronlage 328 AD = 546 CE, also mit einer Verschiebung um 218 Jahre gegenüber der konventionellen Datierung [OL 2013f; hollstein]. Das Diagramm in Abb. 3 zeigt die T-Werte aus dem Vergleich für alle Jahre von 1155 BCE bis 2004 CE. Wenn man das letzte Jahr der römerzeitlichen Eichenchronologie in das jeweilige Jahr der finnischen Kiefernchronologie verschiebt, ergibt der Vergleich beider Chronologien den angezeigten T-Wert. Um 328 CE herum liegen die T-Werte zwischen 1 und knapp über 3. Nur für das Jahr 546 AD ergibt sich ein T-Wert größer als 6, 218 Jahre später als die konventionelle Datierung. (Es gibt noch eine zweite Spitze mit einem T-Wert knapp über 5 im Jahre 1721 CE, aber das liegt jenseits jeder annehmbaren Passung. Zur Beurteilung kommt hier noch ein ‚Skeleton-Chi2-Wert‘ hinzu, der hier sehr niedrig ist und damit eine falsche Passung anzeigt, während dieses Maß bei 546 CE hoch ist.) [hollstein; Details siehe hollstein → Trying to date Roman time]. Die in die römerzeitliche Eichenchronologie aufgenommenen Sammlungen (LateBC, Nordengland, Südengland, London, Nordostfrankreich und die Hollstein-Daten) zeigen jede für sich im Vergleich mit der finnischen Kiefernchronologie denselben Versatz um 218 Jahre gegenüber der konventionellen Datierung [OL 2013f]. Ein erneuter Versuch mit akribischer ausgewählten Probensammlungen, die von 1155 BC bis 315 AD reichten, ergab abermals einen Versatz um 218 Jahre auf 533 AD für den besten Synchronisationspunkt [OLL 2014, 22-24], siehe Abb. 4. Eine Analyse nach Datenblöcken mit einer Länge von jeweils 350 Jahren im Abstand von jeweils 30 Jahren zeigte, dass das Ergebnis über die gesamte Länge konsistent ist [OLL 2014, 23] – es gibt jeweils einen Synchronisationspunkt mit 218 Jahren Versatz.

Dieses Ergebnis ist noch kein Beweis für eine Phantomzeit, weil der hier durchgeführte Vergleich zwischen verschiedenen Arten aus verschiedenen Regionen erfolgte, aber doch ein starkes Indiz. Mehr Sicherheit erhielte man, wenn es gelänge, die römerzeitlichen Eichenchronologien mit absoluten, also von heute bis in die Spätantike zurückreichenden nordwesteuropäischen Eichenchronologien zu korrelieren. Die römischen Hölzer enden aber bei 328 AD und sind schon ab 220 AD dünn bestückt, so dass sich keine signifikanten Synchronisationspunkte finden lassen. Die einzige von heute aus weit genug in die Vergangenheit zurückreichende Eichenchronologie, die eine genügend lange zeitliche Überlappung mit den römerzeitlichen Eichen­chrono­logien hat, und deren Rohdaten vorliegen, BelfastAD ab 25 CE, korreliert leider nur schwach mit den römerzeitlichen Chronologien. Es gibt andere lange absolute deutsche Eichenchronologien, z.B. die Süddeutsche Eichenchronologie. Diese enthält aber neben Auwaldeichen römische Bauhölzer, die eine mögliche Synchronisation mit der römerzeitlichen Chronologie korrumpieren würden. Hier ist die Offenlegung der Rohdaten durch die Dendro­labore gefordert!


Abb. 3: T-Werte (TT) für die gesamte Spanne der nordwesteuropäischen römerzeitlichen Eichenchronologie im Vergleich mit der finnischen Kiefernchronologie [hollstein, 2. Grafik]


Abb. 4: „Korrelationskoeffizienten und t-Werte für alle möglichen Positionen von RomanAll gegenüber FinlandPine unter Nutzung der Hollstein-Normalisation“ [OLL 2014, 23, Fig. 7; Übersetzung KHL]


Archäoastronomische Überprüfung der These

Das Ergebnis war nicht erwartet und ist alles andere als geeignet, eine Phantomzeitthese zu widerlegen, es ist vielmehr starkes Indiz für einen Sprung in der Jahreszählung um mehr als 200 Jahre (aber auch nicht viel mehr) [OLL 2016, 2]. Zur Stützung ihrer These mit unabhängigen Methoden überprüften Larssons astronomische Retrokalkulationen antiker Beobachtungen.

Plinius berichtet von einer Sonnenfinsternis genau 15 Tage nach einer Mondfinsternis, und einer Sonnenfinsternis 12 Jahre davor [Naturgeschichte, Buch 2, xxxvii]. Die konventionelle Datierung hat 16 Tage zwischen Mond- und Sonnenfinsternis, und die Mondfinsternis ist nur schwach. Die Suche nach einem entsprechenden Tripel von Finsternissen mehr als 218 Jahre später wird fündig:

Einzelheiten dieser Entdeckung hat bereits Philipp von Gwinner [2015b] mit Bezug auf Cybis [hollstein → An astronomical approach; OLL 2010] berichtet.

Plutarch [Das Mondgesicht] berichtet von einer Sonnenfinsternis, die von Stephenson und Fatoohi auf den 20. 03. 71 AD datiert wird [Stephenson/Fatoohi], da sie besser als die „früher konventionell favorisierte SoFi von 05. 01. 75 AD“ [Gwinner 2016, 115] zu Plutarchs Schilderung passen würde. Da Plutarch keine Angabe über das Jahr seiner Beobachtung macht, sondern nur von „neulich“ schreibt, hatten die Larssons einige Freiheit und suchten eine Sonnenfinsternis im Zeitraum von 45+232 bis 120+232 (Plutarchs konventionelle Lebenseckdaten plus der bei Plinius ermittelte Versatz):

Das ist relativ zu Plutarchs Lebenszeit näher an der Zeit, in der er seinen Dialog verfasste. Larssons stellten diese Sonnenfinsternis der NASA-Eclipse-Bezeichnung folgend als „annulare“ (ringförmige) dar. Nach NASA-Rück­rechnung war sie dies nur über Süditalien; alle drei genannten Sonnenfinsternisse (71 CE [nasa1], 75 CE [nasa2] und 334 CE [nasa3]) waren in Griechenland (Chaironeia in Böotien) nur als partielle mit 95% / 88% / 90% Verdunkelung zu beobachten. Ob dies ausreicht, „viele Sterne allenthalben am Himmel sichtbar werden“ zu lassen, wie Plutarch [zitiert nach Gwinner 2016, 115] sich äußerte? Ossowski Larsson dazu:

„Plutarch nennt nicht den Ort der Betrachtung, außerdem berichtet er nicht selbst, sondern läßt den Römer Lucius berichten. Hier stimmt die zeitliche Angabe (direkt nach Mittag) exakt mit der Rückberechnung für Italien.“ [persönl. Mittlg.]

Auch über diese Entdeckung hat v. Gwinner [a.a.O.] bereits berichtet, wobei seine Quelle im Literaturverzeichnis aufgeführt ist, ohne dass der Text darauf verweist.

Auch für Hipparchs Berichte über eine Sonnen- und eine Mondfinsternis finden sich bei einer Verschiebung seiner angenommenen Lebenszeit um 232 Jahre entsprechende Finsternisse, die besser zu seinen Lebensdaten (um 190 bis um 120 BC) passen würden als die herkömmlich angenommenen Finsternisse [hollstein → Ancient astronomers], in seinem Fall in Richtung jüngerer Lebensjahre:

Wenn Hipparch also etwa von 42 bis 112 CE gelebt hätte, hätte er die beiden Finsternisse in seinem dritten Lebensjahrzehnt erlebt, bevor er berühmt wurde, anstatt als alter Mann [ebd.]. Anders ist es mit Heron von Alexandria. Manche Historiker datierten ihn um 150 BC, aber wegen einer einzigartigen astronomischen Beobachtung wurde er ‚absolut‘ in die Mitte des 1. Jh. CE datiert, nämlich wegen einer Mondfinsternis, die gleichzeitig in Rom und Alexandria zu beobachten war, zehn Tage vor einem Frühlingsäquinoktium und in der fünften Stunde der Nacht in Alexandria. Obwohl ohne Angabe eines Jahres, finden die Rückrechnungen in der Zeitspanne von -200 bis +300 CE eine einzige Mondfinsternis, die zu Herons Angaben passt, nämlich die vom 13. 03. 62 CE. Damit würden Hipparch und Heron zu Zeitgenossen, was ohnehin von manchen Historikern gemutmaßt wurde! [ebd.]

Wieder ein Volltreffer wird die Sonnenfinsternis des Xenophon:

Eine Mondfinsternis bei Arbela elf Tage vor der Schlacht von Gaugamela wird u.a. von Plinius und von Claudius Ptolemäus berichtet. Eine Mondfinsternis am 20. 09. 331 BCE datiert die Schlacht von Gaugamela auf den 01. 10. 331 BCE. Eine alternative Mondfinsternis 232 Jahre später am 06. 10. 99 BCE ergäbe ein Datum der Schlacht am 17. 10. 99 BCE. Die Stundenangaben des Plinius passen allerdings zu der Finsternis 331 BCE und nicht zu der 99 BCE, die des Ptolemäus passen zu keiner von beiden [OLL 2016, 6 und 29-33].

Zwei Bruchstücke einer babylonischen Keilschrifttafel erwähnen eine Schlacht, die von einem König namens Alexander gewonnen wurde, der drei Wochen nach der Schlacht Babylon eroberte. Die astronomischen Angaben auf den Tafelstücken datieren die Mondfinsternis retrokalkuliert auf den 20. 09. 331 BCE [OLL 2016, 6 und 34]. Das wäre ein Indiz gegen einen Zeitensprung!


Kritik der Archäoastronomie

Nun lassen sich durchaus verschiedene Rückrechnungen anstellen, die zu unterschiedlichen „Zeitverschiebungen“ führen, hier demonstriert an Hand der von den Larssons angeführten Beispiele (alle Daten in CE == u.Z.):

Quelle

Datierung
konventionell

Datierung
Larsson

Datierung
Korth

Datierung
Arndt

Plinius
(SoFi I)

30. 04. 59

15. 05. 291
(+232+16d)

15. 03. 359
(+300-46d)

05. 05. 840
(+781+5d)

Plinius
(MoFi & SoFi II)

04. 03. 71 &
20. 03. 71

12. 09. 303 &
27. 09. 303
(+232 +192|191d)

 

09. 03. 852 &
24. 03. 852
(+781+5|4d)

Plutarch

20. 03. 71

17. 07. 334
(+263)

20. 11. 393
(+322)

 


Hans Erdmann Korth [2013] und Mario Arndt [2014a] liefern noch viele weitere Beispiele für ihre jeweils favorisierten Zeitensprünge um 300 bzw. 781 Jahre. Daraus müssen wir schließen, dass allein mit astronomisch passgenauen Rückrechnungen von Eklipsen die Länge der „Phantomzeit“ oder der „Dichotomie“ (Korth) nicht bewiesen werden kann.

Arndt war „zunächst von einem Chronologiefehler in Europa von exakt 700 Jahren ausgegangen“, bis ihm auffiel, dass viele römische Finsternisse bis um ca. 400 AD passende Dubletten im Abstand von 781 Jahren aufwiesen [Arndt 2014b].

Korth findet von der Antike bis ins Frühmittelalter immer wieder sich im Abstand von meist 300 Jahren wiederholende Geschichtserzählungen und suchte und fand dazu verschiedene naturwissenschaftliche Bestätigungen: für viele Eklipsenberichte von Diodor bis Gregor von Tours finden sich zu den konventionellen Rückrechnungen passende Dubletten im Abstand von genau 300 Jahren ./. 46 Tagen. In der 14C-Kalibrationskurve kann er einen 300-Jahres-Sprung plausibel nachweisen. Mit Hilfe von Daten aus Eisbohrkernen identifiziert er Fehler in der Dendrochronologie.

Larssons dagegen finden bei Plinius und Gaugamela einen ebenso plausiblen Abstand von 232 Jahren + 16 Tagen [OLL 2016, 6]. Arndt wiederum wird sogar bei 781 Jahren + 5 Tagen fündig [Arndt 2014a, Römische Finsternisse bis zum Ende des 4. Jahrhunderts].

Wie kommen derart unterschiedliche Interpretationen zustande? Natürlich, Eklipsen finden periodisch statt und wiederholen sich in Vielfachen von drakonitischen und synodischen Monaten [wiki → Mondbahn; → Finsterniszyklus]. Das haben schon die alten Babylonier gewusst und Finsternisse voraussagen können. Aber wo genau insbesondere Sonnenfinsternisse wirklich zu sehen waren oder werden würden, bedurfte schon komplexerer Berechnungen, die eigentlich erst mit heutigen Methoden und Werkzeugen – also Computern – möglich wurden.

Daneben ist nicht auszuschließen, dass gerade die anscheinend am besten auf die Rückrechnungen passenden antiken Berichte gar keine Beobachtungen schildern, sondern selbst auf Berechnungen zurückgehen. Sie könnten auch von späteren Kopisten ‚verbessert‘ worden sein, um besser in deren Vorstellungen der zeitlichen Abläufe zu passen. Larssons stellen fest, dass jeder einzelne Bericht eine erfundene Beobachtung sein könne, weil die antiken Astronomen die Fähigkeit hatten, das geschilderte Ereignis zu berechnen. Daher müsse die 232-Jahre-Zeitensprung-Hypothese für immer eine Hypothese bleiben [OLL 2016, 22]. Die Dendrochronologie zeige aber eindeutig, dass ein Sprung in der Jahreszählung von etwas mehr als 200 Jahren stattgefunden haben müsse. Die gefundenen astronomischen Ereignisse mit einem Versatz von jeweils 232 Jahre passen stimmig dazu [ebd.].


Über die Differenz von 14 Jahren

Der dendrochronologische und der astronomische Zeitensprung differieren um 14 Jahre. Das würde bedeuten, dass die dendrochronologischen Daten innerhalb der römischen Historie um 14 Jahre zu jung sind. Die Baumringchronologie der Römerzeit war zunächst an der Rheinbrücke in Köln geeicht worden, von der man aus antiken Texten wusste, dass sie im Jahre 310 AD fertiggestellt wurde: Daher konnte der jüngste Ring von den Brückenhölzern nicht jünger sein. Mit der daraus abgeleiteten Chronologie wurde das Römerlager Oberaden auf 38 BC datiert (nicht AD wie in der Quelle – vgl. diese weiter unten!). Aus den Münzfunden und anderen archäologischen Befunden wurde das Lager in der Zeit von 12 bis 9 oder 8 BC genutzt. Das erzwang eine Verschiebung der Chronologie um 27 oder 26 Jahre in Richtung Gegenwart [OLL 2016, 38; Schmidt, 150f.; offset]. Damit wurde in Kauf genommen, dass die Rheinbrücke in Köln nun ein Baudatum 336 AD erhielt, trotz der Zuschreibung des Panegyrikers ins Jahr 310 AD [OLL 2016, 39].

Mit dem Vorschieben der römischen Chronologie um 14 Jahre gegenüber der römischen Dendrochronologie wird ein Teil dieser Korrektur wieder wettgemacht. Larssons sehen damit Tacitus rehabilitiert, dem vorgeworfen wurde, er habe die Gründung von Carlisle 79 AD zugunsten seines Schwiegervaters Agricola fehldatiert. Abzüglich der 14 Jahre wurde das erste Holzfort 58/59 AD erbaut, erhielt mehrere Reparaturen von 68 bis 70 AD und wurde 79 bis 81 AD umfangreich umgebaut, so dass Tacitus' Angabe zwar nicht die ursprüngliche Gründung, aber doch diesen umfangreichen Umbau trifft [OLL 2016, 40-42; offset].

Dass die Umdatierung eines Gründungspfeilers von 71 nach 57 AD die Interpretation von Tacitus’ Bericht über die Besetzung der Moselbrücke durch aufständische Truppen und ihre Wiedergewinnung durch den Feldherrn Cerealis im Jahre 70 AD erleichtere [OLL 2016, 39; offset], erscheint mir nicht zwingend. Vermutlich wurde die Zuordnung des Brückenbaus zu Kaiser Vespasian [NE, 15] aus der Datierung des Brückenpfahls erschlossen; dennoch hätte der Bericht des Tacitus auch mit Hollsteins Datierung kein Problem: Dann wäre eben die alte Brücke von 17 BC im Jahre 70 AD besetzt und wieder erobert worden, und ihre eventuelle Beschädigung wäre ein Anlass für die Reparatur [Lewin, 127; nach Heinen, 120] oder den Neubau [NE, 15] gewesen. Heinen [120] bemerkt allerdings, dass man diesen Brückenbau in der Zeit des Claudius angesetzt hatte und „nach Ausweis der Dendrochronologie“ diesen Ansatz aufgeben musste. Die 14 Jahre bringen den Brückenneubau nicht zurück zu Claudius, sondern in die Zeit Neros.

Mechthild Neyses-Eiden [NE, 13] behauptet in Bezug auf das frührömische Militärlager auf dem Petrisberg bei Trier:

„Trotz ihrer geringen Größe können diese Hölzer sicher in das Jahr 30. v. Chr. datiert werden. Das jahrringchronologisch ermittelte Baudatum des Militärlagers 30 v. Chr. paßt genau zu den politischen Ereignissen in dieser Zeit. [...] Aus der Überlieferung ist bekannt, daß der römische Feldherr Nonius Gallus die aufständischen Treverer und ihre Verbündeten 30/29 v. Chr. besiegt hat und noch 29 v. Chr. zum siegreichen Feldherrn ausgerufen wurde.“.

Hierzu Ossowski Larsson:

„Die Datierung des Römerlagers Petrisberg wurde von Ernst Hollstein vorgenommen. Die Proben haben 28 bis 66 Jahresringe, und ich glaube daß Hollstein das Puzzle richtig gelegt hat. Seine Mittelwertkollektion paßt auf jeden Fall signifikant zu seiner römischen Masterkurve mit der angegebenen Datierung. Zu rohen Meßserien haben wir keinen Zugang.“ und „mit unserer Korrektur wäre es 44 BC“ [OL 2016a].

Die erste römische Pfahljochbrücke über die Mosel wurde an Hand einer „Untersuchung von Pfählen, die 1963 aus der Mosel geborgen wurden“, in die Jahre „18/17 v. Chr.“ datiert [NE, 14]. Mit Larssons Neujustierung der römischen Hölzer geriete die Errichtung dieser Brücke in die Jahre 32/31 BC, also knapp vor oder mitten in den oben angeführten Feldzug des Nonius Gallus gegen die Treverer. Das ergäbe einerseits ein Motiv, andererseits aber auch erschwerte Umstände für den Brückenbau.

„Die in Holz ausgeführten Spundwände der [heute noch die Brücke tragenden] Steinpfeiler [...] können dendrochronologisch in die Jahre 144 bis 152 datiert werden.“ [Heinen, 120].

Neyses-Eiden datiert in die Jahre „144 bis 157 n. Chr. unter Kaiser Antoninus Pius“ [NE, 16]. Auch diese Zuordnung scheint aus der Datierung der Hölzer erschlossen. Mit Ihrer Neujustierung wäre der Brückenneubau schon unter Kaiser Hadrian 130 AD begonnen worden; immerhin bliebe der Abschluss des Bauprojekts unter Kaiser Antoninus Pius unbenommen.

Interessant in diesem Zusammenhang ist noch die Mineralquelle, die im Volksmund als „Römersprudel“ bezeichnet wird, weniger wegen der römerzeitlichen Hölzer, die problemlos von 81, 111 und 141 „n. Chr.“ [NE, 10-12] nach 67, 97 und 127 AD umdatiert werden können, als vielmehr wegen der „bronzezeitlichen“ Quellfassungen, die mit „1969 v. Chr“ und „1553 v. Chr.“ doch unglaublich früh und mit noch unglaublicherem Abstand von über 2000 bzw. über 1600 Jahren zu den unmittelbar darüber aufgefundenen römischen Einfassungen datiert wurden. Sie passen sicher gut zu einer entsprechenden Eichenchronologie, die jedoch „einige Lücken auf dem Weg zur Neuzeit enthält“ [OL 2016a].

In einem Zeitensprünge-Beitrag [Lewin 2012, 127f.] hatte ich eine Tabelle veröffentlicht, in der „Ausgewählte Baudenkmäler und Grabungsbefunde“ Triers mit ihren jeweiligen Datierungen aufgelistet wurden. Nur ein kleiner Teil dieser Datierungen wurde dendrochronologisch ermittelt und müsste deswegen korrigiert werden.

Mit Ausnahme des Militärlagers auf dem Petrisberg, dessen Erbauer nun neu ermittelt werden müssten, passt diese Verschiebung durchaus zur Trierer Geschichte. Die dritte Moselbrücke wäre dann noch unter Kaiser Hadrian begonnen und unter Antoninus Pius nur vollendet worden.


Caesars Komet

Mit der Hypothese einer Verschiebung der römischen Zeit in Richtung auf heute um 232 Jahre kommt man zu dem Ergebnis, dass Julius Caesar im Jahr 189 CE ermordet wurde. Die Mehrheit der Historiker hält sich an Octavians Darstellung, der Komet (sidus iulium) sei bei den (anlässlich Caesars Begräbnis vorgezogenen) Sportfesten im Juli 44 BC beobachtet worden, andere halten sich an den numismatischen Befund, der Münzen Caesars mit seinem „Stern“ zeigt, und plädieren für Anfang 44 BC oder auch für das Jahr 45 BC. 232 Jahre später muss man also in den Jahren 189 und 188 CE suchen und findet den Kometen Swift-Tuttle im Jahre 188 CE = 45 BC. Fazit der Larssons:

„Die Erscheinung des Kometen P/Swift-Tuttle 188 CE ist ein heißer Kandidat für Caesars Komet. Er ist hell und groß, in Rom sichtbar am richtigen Ort am Himmel., und er erscheint zur richtigen Zeit, im Juli, Caesars Geburtsmonat, der nach ihm benannt ist. Sein Erscheinen einige Monate vor Caesars Tod behebt die Diskrepanz zwischen der numismatischen Evidenz und (späteren) schriftlichen Quellen: Es war wahrscheinlich Caesar selbst, und nicht Octavian, der einen Stern benutzte, um die Göttlichkeit der Julischen Familie zu fördern.“ [caesars-comet; Übersetzung KHL]

So steht es seit Juni 2015 auf der Website von Cybis.

Als veröffentlichte Idee ist das wirklich neu. Indes hatte Korth [2015] vor ihnen schon in kleinerem Kreis per e-Mail den Kometen Swift-Tuttle als Caesars Kometen reklamiert. Korth ist selbst Naturwissenschaftler und rechnet auch selbst. Aus vielen Vergleichen von naturwissenschaftlichen Daten (aus Eiskernen, Dendro- und 14C -Daten, die nach seiner Ansicht nach untereinander nicht konsistent sind, und erst nach Anerkennung eines jeweils anders gelagerten 300-Jahres-Sprunges bei Dendro und 14C in Einklang gebracht werden können, sowie dieser Erkenntnis entsprechenden neu retrokalkulierten Eklipsenberichten) geht inzwischen fest davon aus, dass 750 AUC (ab urbe condita) = 300 CE ist. Aus bestimmten Ungereimtheiten aus der Biographie des Augustus im Vergleich zu anderen zeitgenössischen Berichten folgert er letztendlich, dass Caesar im Jahre 264 CE ermordet wurde. Aus den drei neuzeitlichen Beobachtungen des Kometen Swift-Tuttle (1737, 1862, 1992 [Yau/Yeomans/Weissman 1994, 309]) und unter Ignorierung der antiken chinesischen Daten sowie der NASA-Rückrechnung (die ja auf den Annahmen beruht, dass die antiken chinesischen Beobachtungen erstens tatsächlich beide Swift-Tuttle betrafen und zweitens korrekt in unsere Zeitrechnung synchronisiert wurden) berechnete er eine mögliche (für ihn wahrscheinliche) Erscheinung des Swift-Tuttle im Jahre 264 CE, ohne allerdings seine Berechnung offen zu legen, und damit eine Zeitverschiebung (die er „Dichotomie“ nennt) um 44+264 = 308 Jahre. (Die 308 Jahre betreffen hier nur den Tod des ersten ‚Caesar‘, den Tod des ersten ‚Augustus‘ sieht er eher bei 306/307 CE, also ‚nur‘ 307 ./. 14 = 293 Jahre später.)

Ossowski Larsson diskutierte damals mit und stellte schnell fest, dass das von Yau & al. aufgeführte Datum 188 CE [ebd. 309] genau ihrem Ansatz von 232 Jahren entsprach. Gwinner [2015a] hat die Seite von Cybis [caesars-comet] und deren Quellen gelesen – erstere allerdings nicht gründlich oder in einer Vorabversion – und daraus einen Beitrag erstellt, stellt die Sache aber so dar, als sei er über die Identifizierung des Kometen (mit Verweis auf Cybis) zur Zahl 232 gekommen. Er bleibt bei der Variante der Erscheinung des Kometen zu den Festspielen nach Caesars Tod und erwähnt die andere nicht. Er rechnet von 44 BC (= -43 AD) bis 188 AD mit einer Verschiebung um 232 Jahre. Es sind 231 Jahre. Die Larssons kommen mit 232 Jahren auf 45 BC für die Erscheinung des Sidus Iulium (siehe oben).


Delta-T

Heribert Illig [2015] führt in seiner Erwiderung auf v. Gwinner [2015a; 2015b] zunächst einige implizite Voraussetzungen für v. Gwinners Thesen an wie die oben erwähnten, dass die antiken chinesischen Beobachtungen erstens tatsächlich beide Swift-Tuttle betrafen und zweitens korrekt in unsere Zeitrechnung synchronisiert wurden [meine Formulierung], und wendet ein, dass v. Gwinner in seiner Rückrechnung keine Änderung des Delta-T-Wertes (ΔT) berücksichtigt habe. Hierbei erklärt er diesen Wert etwas unglücklich mit der „Beschleunigung der Bahngeschwindigkeit“ oder „anwachsenden Winkelgeschwindigkeit des Mondes“ [Illig 2015, 601]. Tatsächlich betrifft ΔT die angenommene Veränderung des Verhältnisses zwischen der (sich wohl langfristig verlangsamenden) Geschwindigkeit der Erdrotation und der (sich wohl langfristig beschleunigenden) Bahngeschwindigkeit des Mondes. Aktuelle ΔT-Werte werden berechnet als Differenz zwischen der Terrestrischen Zeit (TT), mit der die Bewegungen der Himmelskörper berechnet werden, und der beobachteten Universal Time (UT). Historische Werte von ΔT sind Schätzwerte, die angenommen werden müssen, um die Rückrechnungen von Himmelserscheinungen (vor allem Eklipsen, aber auch Planetenstellungen oder deren Auf- oder Untergänge) mit den vorgefundenen Berichten über Beobachtungen in Einklang bringen zu können [wiki → Delta T; nasa]. Diesen Annahmen liegt natürlich die konventionelle Chronologie zu Grunde. Wird diese angezweifelt, dann müssen die historischen ΔT-Werte für die betroffenen Ereignisse begründet neu abgeschätzt werden, um ausschließen zu können, dass das rückgerechnete Ereignis am Ort des Berichts möglicherweise gar nicht sichtbar gewesen ist. Dies hat v. Gwinner versäumt, während die Larssons davon ausgehen, dass die chinesischen Beobachtungen korrekt datiert sind und daher korrekte ΔT-Werte liefern. Eine gründliche Kritik der Delta-T-Kurven hat übrigens Mario Arndt geschrieben [Arndt 2014a].


Wer hat’s getan, und warum?

Larssons vermuten den Ursprung in einer der zahlreichen spätantiken Erfindungen von Zeitrechnungen [vgl. dazu Dixon]. Diese Kalendersysteme sind allesamt sorgsam konstruiert. Der alexandrinische Mönch Annianus [wiki → Anianus] nahm als Ausgangspunkt seiner Zeitrechnung das Jahr der Geburt Christi als 5501 AM/A (Anno Mundi nach Annianus), wählte als Passionsjahr das Jahr 5533 AM/A so, dass der Ostermond (14. Mondtag) auf Donnerstag, den 22. 03. fiel, die Passion auf Freitag, den 23. 03. und die Wiederauferstehung auf Sonntag, den 25. 03., den Beginn des Jahres 5534 AM/A [Mosshammer, 200f.]. Nach heutiger Berechnung ist dies das Jahr 42 AD, und die Geburt Christi im Jahr 9 AD – weit ab von Herodes, aber dafür passend „zur Zeit, da Cyrenius Landpfleger in Syrien war“ [Luk. 2,2; vgl. wiki → Publius Sulpicius Quirinius#Quirinius im Lukas-Evangelium]! Panodorus von Alexandria übernimmt die Zeitrechnung des Annianus, verschiebt aber den Jahresanfang im Gleichklang mit dem ägyptischen bürgerlichen Kalender um 7 Monate zurück auf den 1. Thoth (29. 8. im julianischen Kalender) [Mosshammer, 200f.]. Das Jahr 1 AM ist bei beiden der Ausgangspunkt der 19-jährigen alexandrinischen Mondzyklen. Nun ergibt sich, dass das Jahr 1 Diokletian = 285 AD das erste Jahr des 305. Mondzyklus 5777 AM und das Jahr des 1. Konsulats von Theodosius 380 AD das erste Jahr des 310. Mondzyklus 5872 AM wird. Zufall?

In Byzanz führte man im 7. Jh. die Byzantinische Weltära ein [wiki→Annus Mundi]. Sie ist so konstruiert, dass die Geburt Christi 1 AD auf den 25. 12. 5510 AM/B fällt, in das letzte Jahr des 290. Mondzyklus, wobei laut Mosshammer [29] die Geburt Christi auch in die Jahre 5506/07 datiert wurde, zu Lebzeiten von Herodes dem Großen. Dionysius Exiguus übernahm die alexandrinischen Mondzyklen des Panodorus und wählte sein Jahr 1 AD/DE so, dass der Neumond auf den 21. 03., das erste Neulicht auf den 22. 03. und der Ostervollmond („Luna XIV“) auf den 5. 4. fiel – für ihn wohl „der ideale Ostermond“ [Voigt, 429, 447, 453]; daher entspricht sein Jahr 1 dem 17. Jahr des Mondzyklus. Für ihn liegt das Jahr 1 Diokletian genau 15 Mondzyklen (285 Jahre) nach dem Todesjahr des Herodes, das demnach seinem Jahr 0 AD/DE entspräche. Zuviel des Zufalls?

Im 7. Jh. lebt noch ein anderer Panodorus von Ägypten [Mosshammer, 359]. Mit der 232-Jahr-Hypothese der Larssons könnten die beiden Panodorus ein und dieselbe Person gewesen sein, die nach zwei verschiedenen Ären überliefert wurde [OLL 2016, 18].

Annianus und Panodorus kennen wir nur über Exzerpte ihrer Werke durch Georgios Synkellos. Dieser teilt uns auch mit, dass Panodorus den „Astronomischen Kanon“ benutzt habe, also die Königsliste aus dem Almagest des Ptolemäus, um Jesu Geburt auf der historischen Zeitachse zu positionieren [OLL 2016, 17]. Larssons zitieren Panodorus über Mosshammer:

„auf der Grundlage der Männer, deren Genealogien in den heiligen Schriften von Adam bis Theophilus [...] aufgespürt wurden, werde ich die Chronologie berechnen, und die Gesamtzahl der Jahre als 5904 darlegen – und dies so, dass sowohl die Erzketzer als auch die Heiden mit ihrem weisen Eigendünkel keine Grundlage zur Unterstützung in unseren heiligen Schriften finden.“ [OLL 2016, 18/19; nach Mosshammer, 368/69; Übersetzung KHL, Hvhbg. OLL]

Dieser letzte Satz klinge fast wie ein politisches Programm. Es bestehe daher die Möglichkeit, dass Panodorus die historische Zeitachse manipuliert habe, um die christliche Religion gegenüber dem jungen Islam älter und ehrwürdiger erscheinen zu lassen [OLL 2016, 19]. Denn mit der Hypothese, dass das Jahr 412 AD/Rom in Alexandria gleichzeitig sei mit dem Jahr 644 AD/Byz in Konstantinopel, gewinne der Arianismus eine sehr dynamische Entwicklung, und bereits 100 Jahre nach seiner ersten Verurteilung auf einem Konzil tauche der Islam als Ergebnis einer theologischen Kontroverse auf! Die christliche Kirche reagiere darauf mit der scharfen Verfolgung aller Arten von Häresien, einer strikten Konsolidierung der Schriften (Kanon des Athanasius 367 AD/Rom), einer neuen Festlegung des Osterfestes und einer neuen Zeitrechnung [OLL 2016, 18]. Als Grundlage sei der Almagest ein Kandidat für eine Fälschung im Sinne einer ‚Anpassung‘ an die neue Zeitrechnung [OLL 2016, 19]. Es folgen Auseinandersetzungen mit Ptolemäus und seinem Kritiker Robert Newton, mit der Erfindung der Ära Diokletian oder auch „Ära der Märtyrer“, und der Datierung des Hydatius [OLL 2016, 19-21].


Schlussbetrachtung

Ausgangspunkt der Larssons war erst die Idee und dann das Projekt, die Phantomzeitthese mit Hilfe der Dendrochronologie zu falsifizieren oder zu verifizieren. Der Ansatz ist zu begrüßen, weil ihre Vorgehensweise und ihre Methoden eine von historischen Überlieferungen und 14C -Messungen unabhängige Zeitschiene garantieren. Sie entdeckten dabei einige Ungereimtheiten in den veröffentlichten Langzeit-Dendrochronologien und fanden schließlich zu ihrer Überraschung einen zeitlichen Sprung der römerzeitlichen Eichenchronologien von 218 Jahren gegenüber der herkömmlichen Datierung und schlossen daraus auf einen Sprung in der Zeitrechnung in etwa derselben Höhe. Zur Absicherung des Ergebnisses werden die Rohdaten der europäischen Eichenchronologien benötigt, deren Veröffentlichung durch die Dendrolabore gefordert wird.

Merkwürdig ist das Fehlen römischer Bauhölzer aus dem 4. Jh., insbesondere solche aus dem Quadratbau im Trierer Dom, in Hollsteins Sammlung. In der Westfassade aus dem 11. Jh. hat man neun Reste von Gerüsthölzern gefunden und mit ihnen die Bauzeit Stockwerk für Stockwerk von „nach 1042“‘ bis „nach 1074“ datiert [NE, 24-25]. Die Römer sollen auf dieselbe Weise die Baugerüste eingemauert und beim Rückbau an der Mauerkante abgebeilt oder abgesägt haben. Doch Neyses-Eiden erwähnt in ihrer kleinen Abhandlung kein einziges Holz aus dem römischen Teil des Doms, und Hollstein hat kein Stück in seiner Sammlung.

Zur Ermittlung des Zeitrechnungssprungs suchen und finden Larssons passende Rückrechnungen antiker astronomischer Beobachtungen mit 232 Jahren Versatz zu den konventionellen Datierungen. Oben hatte ich begründet, dass Rückrechnungen geschichtlicher astronomischer Beobachtungen allein, auch wenn es viele mit annähernd gleichen Ergebnissen sind, keinen Zeitrechnungssprung beweisen, weil andere Rückrechnungen andere oder keine Zeitrechnungssprünge indizieren. Zusammen mit einer aus einem unabhängigen Maßstab gewonnenen Zeitverschiebung können sie aber zur Justierung des Zeitrechnungssprungs führen.

Daraus ergeben sich hier 14 Jahre Differenz zwischen den römerzeitlichen Eichenchronologien und dem archäoastronomisch erschlossenen Zeitrechnungssprung. Die Hölzer der laut dem Panegyriker 310 AD erbauten Rheinbrücke von Köln gelangen dadurch von 336 nach 322 AD, also wieder näher an das historische Datum. Dagegen fallen die Hölzer des Militärlagers Oberaden nach 26 BC und damit wieder aus dem numismatischen Kontext von 12 bis 8 BC heraus. Das passt nicht zusammen, und möglicherweise stimmt der chronologische Anschluss der Hölzer der Kölner Rheinbrücke weder nach oben noch nach unten. Beides lässt sich aber erst überprüfen, wenn ein Zugriff auf die Rohdaten der Dendro-Untersuchungen möglich ist.

Umstritten ist auch die Länge des Zeitensprungs. Andere Chronologiekritiker, von denen einige sich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit dem Thema beschäftigen, plädieren auf Grund der fehlenden archäologischen Funde für einen längeren Zeitensprung. Die meisten Autoren dieser Zeitschrift gehen von 297 Jahren [Illig 1994, 20] oder von einem Intervall um die 300 Jahre aus. Daneben existieren auch Thesen mit wesentlich längeren Zeitsprüngen (Arndt, Heinsohn). Der Sprung von 218 Jahren wurde durch Vergleich über Artengrenzen und über Regionen hinweg entdeckt. Sicherheit kann auch hier erst aus den Rohdaten der west- und mitteleuropäischen Eichenchronologien gewonnen werden.

Die Annahme der Larssons, der Zeitensprung beträfe nur Rom und Nord­westeuropa sowie Alexandria, nicht aber Konstantinopel, verwundert angesichts der auch im byzantinischen Raum immer wieder festgestellten Fundleere. Zur Zeitstellung in diesem Raum müssten die Olivenbäume und Libanonzedern befragt werden.

Immerhin veröffentlichen Larssons ihre Fragestellungen und Ergebnisse nicht nur auf ihrer Website, sondern können sie erfreulicherweise auch in aka­demische Plattformen wie ResearchGate einbringen. Es bleibt zu hoffen, dass jemand, der sich auf die Sache versteht, sich an die Aufgabe macht, „diesen Unsinn endgültig zu widerlegen“, und dabei auf neue Erkenntnisse stößt.


Literatur

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http://de.geschichte-chronologie.de/index.php?option=com_content&view=article&id=132:astronomie-und-chronologiekritik&catid=35:2008-11-15-18-09-31&Itemid=121

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Heinen, Heinz (1996, 52002): Trier und das Trevererland in römischer Zeit; 2000 Jahre Trier, Hrsg. Universität Trier, Band 1; Trier

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Lewin, Karl-Heinz (2012): Trierische Spätantike – Noch unchristlich oder schon Phantomzeit? (Trier III); in ZS 24 (1) 125-154

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ZS = Zeitensprünge („Zeitensprünge“) - Interdisziplinäres Bulletin; Mantis Verlag Dr. Heribert Illig, Gräfelfing


Karl-Heinz Lewin, Haar: k-h-lewin@t-online.de

Copyright © Karl-Heinz Lewin, 2016

Zuerst publiziert in: Zeitensprünge 28 (2), 219-238

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